Im Gespräch mit Claus Wagner

Juwelier Depperich
08.08.2024
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Lieber Herr Wagner, Sie sind nun seit ganzen 20 Jahren ein wertvolles Mitglied des Depperich Teams. Wir freuen uns sehr darüber, dass Sie maßgeblich dazu beigetragen haben, unsere Goldschmiede zu der zu machen, die sie heute ist. Könnten Sie sich bitte unseren Lesern vorstellen und erzählen, was Sie damals dazu inspiriert hat Goldschmied zu werden?

 

Es freut mich sehr, hier zu sein. Mein Name ist Claus Wagner und ich bin Goldschmiedemeister. Schon seit meiner Jugend fasziniert mich die Arbeit mit Edelmetallen, und diese Leidenschaft hat mich letztlich in den Beruf geführt, den ich heute mit großer Hingabe ausübe. Was mich an dem Beruf begeistert hat,  war vor allem die erforderliche Präzision. Als es dann in der Schule einen Eignungstest gab, passten wohl viele meiner Antworten auf den Beruf des Goldschmieds. Das hat mir den Weg gewiesen, und ich habe schnell gemerkt, dass ich genau das machen möchte.

 

Welche Schritte haben Sie unternommen, um Goldschmiedemeister zu werden und welche besonderen Fähigkeiten sind in Ihrem Beruf unerlässlich?

 

Meine Ausbildung verlief ganz klassisch dual: Drei Jahre lang habe ich im Betrieb gelernt und parallel die Berufsschule in Pforzheim besucht. Besonders zu Beginn war die körperliche Anstrengung eine echte Herausforderung. Die Finger und Hände taten oft weh, weil ich die nötige Muskulatur erst aufbauen musste. Man stellt sich die Arbeit eines Goldschmieds oft als sehr filigran vor, was sie auch ist – aber manchmal muss man richtig schmieden, und das erfordert einiges an Kraft. Es ist eben ein Handwerksberuf durch und durch.

Handwerkliches Geschick ist die Grundlage. Darüber hinaus sind Genauigkeit, Geduld und ein gewisses Verständnis für Chemie unerlässlich, um in diesem Beruf erfolgreich zu sein.

 

Nehmen Sie uns doch einmal in Ihren Alltag mit. Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

 

Kein Tag gleicht dem anderen, und das macht den Beruf so spannend. Wir starten oft mit Meetings, in denen wir uns mit den Kollegen über neue Kundenwünsche austauschen. Dann geht es an die Arbeit: Reparaturen, Umarbeitungen, Neuanfertigungen für unsere Kunden und für das D-Atelier. Dazu kommt die Organisation der Werkstatt, was auch Bestellungen für unser Arbeitsmaterial beinhaltet. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen und Aufgaben.

 

Welche Werkzeuge und Materialien verwenden Sie am häufigsten? 

 

Im Vergleich zu früher hat sich einiges verändert. Heute haben wir Werkzeuge wie Laser und die Möglichkeit, CAD-Designs zu erstellen. Trotzdem sind die klassischen Werkzeuge nach wie vor unersetzlich. Die neuen Techniken ergänzen und erleichtern unsere Arbeit, ersetzen aber nicht die traditionellen Methoden. Einen kleinen Einblick in die Goldschmiede bietet auch unser Video:

 

Wie stark fließt die Zusammenarbeit mit Kunden in den Designprozess ein?

 

Sehr stark. Wir versuchen, die Vorstellungen unserer Kunden bis ins kleinste Detail umzusetzen. Natürlich muss das Design auch technisch umsetzbar sein, aber wir legen großen Wert darauf, die Wünsche der Kunden so genau wie möglich zu realisieren.

 

Gibt es bestimmte Trends oder Stile, die momentan besonders gefragt sind?

 

Zeitlos und immer gefragt sind Diamanten und Brillanten. Die Farben unserer Schmuckstücke passen sich oft den aktuellen Farbwelten der Modebranche an, aber klassisch und unvergänglich bleibt immer im Trend.

 

Was sind die größten Herausforderungen in Ihrem Beruf?

 

Die größte Herausforderung besteht darin, so präzise und genau zu arbeiten, dass das Ergebnis nicht nur den Ansprüchen der Kunden, sondern auch den eigenen hohen Standards gerecht wird. Wir sind Perfektionisten, und das treibt uns an.

 

Zum Schluss möchten wir wissen, ob es ein Schmuckstück, auf das Sie besonders stolz sind?

 

Ja, da gibt es einen Ring, den ich entworfen habe. Er ist gespalten und einseitig ausgefasst. Ein besonderes Stück, das ein hohes Maß an Geschick erforderte und der Trägerin viel Raum für Interpretation lässt. 

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