125 Jahre Jubiläum bei Juwelier Depperich
Zeitmesser, die auf exklusive Art in der Moderne ihrer Zeit zeigen, wie die Zeit vergeht. Schmuckstücke, die aus Edelmetallen und wertvollen Steinen in dem Schliff angefertigt sind, der aktuell dem Zeitgeist entspricht.
Seit 125 Jahren geht Reutlingens Juwelier Depperich mit der Zeit, stellt hochwertige und besondere Stücke in seinen Auslagen und Vitrinen zur Schau, die in der hauseigenen Werkstatt von Meistern ihres Fachs mit viel Liebe zum Detail hergestellt wurden. Goldschmiede verwandeln Edelmetalle zu lebendig wirkenden Schmuckstücken mit Diamanten, Perlen oder Farbsteinen in feinen Fassungen. Uhren in klassisch-zeitlosen und modern-zeitgemäßen Designs komplettieren das Sortiment der zertifizierten Uhrenwerkstatt. Der Juwelier in der oberen Wilhelmstraße blickt heute auf ein besonderes Jubiläum zurück.
Es war am 1. Juni 1897, als Uhrmachermeister Albert Depperich das erste Uhrengeschäft der Stadt gründete. Noch im selben Jahr zog der gebürtige Reutlinger von der Wilhelmstraße 1 in die Kanzleistraße 11 um. Damals fuhren mehr Pferdekutschen als Automobile an den fast bodentiefen Schaufenstern des Fachgeschäfts mit angeschlossener Uhrenwerkstatt vorbei. Zudem trugen Ende des 19. Jahrhunderts vorwiegend Damen Armbanduhren, den Männern war die Taschenuhr vorbehalten. Erst mit dem Ende des Ersten Weltkriegs setzte sich die praktikablere Armbanduhr für den Herrn durch. Und: Marken waren von weitaus geringerer Bedeutung, zudem wurden die einzelnen Komponenten der Uhr erst in der Werkstatt zusammengefügt.
Seit dem Kauf des Hauses und erneuten Umzug im Jahr 1924 an den heutigen Standort in der Wilhelmstraße 123 hat sich vieles verändert – Juwelier Depperich liegt inzwischen in der Fußgängerzone. Eines aber ist gleich geblieben: »Der Anspruch, das Beste zu geben«, sagt Eigentümer Peter Voss. Der Urenkel des Gründers betont: »Die Begeisterung für Schmuck und Uhren liegt bei uns in der Familie.«
Sein Großvater Fritz Depperich hatte das Haus 1924 erworben. 1940, nach dem Tod des Firmengründers, übernahm er mit seiner Frau Elisabeth die Geschäftsführung. Von 1950 an wurden sie von ihrer Tochter Doris Depperich unterstützt, der Mutter des heutigen Inhabers. Es passierte im Jahr 1953, als die Verkaufsräume umfassend modernisiert wurden: »Die Renovierungsarbeiten leitete der Architekt Willi Voss, den meine Mutter im weiteren Verlauf näher kennen und lieben lernen sollte«, erzählt Peter Voss. »Im Jahr 1955 heirateten die beiden – und meine Mutter übernahm 1968, nach dem Tod meines Großvaters, als Doris Voss die Firmenleitung.« Von ihrem Vater, der Uhrmacher und Diamantgutachter war, hatte sie die Begeisterung für Diamanten, Perlen und Farbedelsteine geerbt. So setzte sie neben dem Uhrengeschäft auch verstärkt auf Schmuckmarken.
Peter Voss verbrachte einen Großteil seiner Kindheit im Juweliergeschäft. Bereits sehr früh hatte Doris Voss ihrem Sohn viel Verantwortung übertragen und ihm in geschäftlichen Angelegenheiten weitgehend freie Hand gelassen. Nach seiner Ausbildung als Kaufmann und Diamantgutachter trat er in den 1980er-Jahren zusammen mit seiner Frau Sibylle Voss in die Firma ein. »Da damals unser Standort nicht optimal war, mussten wir gleich zu Beginn die wichtige Entscheidung treffen, ob wir auf Trendmarken oder Hochwertigkeit setzen«, erinnert sich Peter Voss. Die Entscheidung fiel klar zugunsten der Qualität. So legten sie bei ihrer ersten grundlegenden Renovierung 1982 größten Wert auf entsprechende Räumlichkeiten.
Das Ehepaar reiste regelmäßig nach Asien, um Perlen einzukaufen. Im Lauf der Jahre konnten Sibylle und Peter Voss namhafte Uhren- und Schmuckhersteller vom Standort Reutlingen überzeugen und das Sortiment um zahlreiche Topmarken erweitern. »Bereits Anfang der Fünfzigerjahre waren wir einer der ersten Rolex-Konzessionäre Deutschlands – heute führen wir viele weitere Schmuck- und Uhrenmarken exklusiv im Großraum Neckar-Alb.« Zu den jüngsten Zuwächsen zählen namhafte italienische Marken wie Ex’Tensible, Nanis und Serafino Consoli.
Die größten und wichtigsten Veränderungen brachte das Jahr 2006: Bei einem groß angelegten Umbau wurden das Erdgeschoss des Nachbarhauses ins Geschäft integriert und die Verkaufsflächen umfassend erneuert. »Die größte Investition in den letzten 70 Jahren«, sagt der Eigentümer. Dabei wurde noch ein Grundstein für die Zukunft gelegt: »Unsere von Anfang an geltende Firmenphilosophie ‚Freude am Persönlichen‘ haben wir zum offiziellen Firmencredo erhoben.« Es ziert seither das Logo des Unternehmens. In der jüngsten Vergangenheit wusste man im Hause Depperich die Zeit während der Pandemie zu nutzen und baute die Auftritte im Internet und in den sozialen Medien aus.
Auch eine ROLEX-Lounge wurde neu gebaut. Heute zählt Juwelier Depperich zu den renommiertesten Juwelieren Deutschlands und genießt auch über die Landesgrenzen hinaus einen erstklassigen Ruf. Beste Voraussetzungen für weitere 125 Jahre erfolgreich gelebte Juweliertradition.